Heute habe ich kein Rezept für Euch. Ich möchte Euch noch mal hinter die Kulissen von Geschmacks-Sinn schauen lassen. Viele sprechen mich auf die Bilder an und fragen ob die selber fotografiert sind. Und ja das sind sie. 🙂 Die Fotografie ist schon lange ein Hobby von mir. Doch bisher waren es eher Landschaftsaufnahmen. In den letzten Monaten habe ich mich dann mehr mit Foodfotografie beschäftigt. Denn irgendwie fand ich meine Bilder auf dem Blog nicht so zufriedenstellend und wollte mehr aus den Bildern heraus holen. Und genau das habe ich dann in Eigenregie getan.
Gute Vorbereitung ist eigentlich die halbe Miete. Denn schon beim Rezept aussuchen überlege ich mir, wie ich es dann fotografieren möchte. Das heißt ich überlege mir welcher Hintergrund dazu paßt und welche Accessoires ich noch mit arrangieren möchte. Meistens wähle ich auch Makroaufnahmen, damit z.B. die schöne cremige Konsistenz vom Risotto gut zu sehen ist.
Heute soll es aber erst mal hauptsächlich um die Unter- bzw. Hintergründe gehen und wie man sie auf günstige Art und Weise bekommt.
Der erste Weg führt in den Baumarkt. Da wir kein Auto haben (braucht man in Berlin auch nicht wirklich) sollte es auch etwas sein, was ich so davon tragen kann und nicht zu groß ist. Gefunden habe ich dann ein paar „Platten“ welche zwar nicht so stabil sind, wie Holz aber stärker als Pappe. Eigentlich werden sie zur Abdämmung verwendet. Sie sind schön dünn und nicht zu schwer. Eine Platte habe ich bemalt (vorne schwarz, hinten weiß) und die andere habe ich von einer Seite tapeziert. Im Nachhinein hat sich allerdings herausgestellt, dass die Struktur auf den Bildern zu sehen ist und dass es auch ungünstig ist, wenn mal etwas daneben geht. Daher ist die Variante mit dem bemalen etwas suboptimal. Die Tapete funktioniert dagegen super! Und sie wird sehr oft verwendet. Nach und nach werde ich also die anderen 3 Seiten der Platten noch tapezieren. Ich muss mich nur etwas in Geduld üben, bis ich mal an Tapetenreste heran komme. Denn extra eine komplette Rolle kaufen, lohnt sich nicht. Wenn Ihr einen netten Baumarktverkäufer findet, könnt Ihr auch fragen ob ihr von einer Rolle ein oder zwei Meter mitnehmen dürft, da ihr zu Hause das Muster erst mal anhalten wollt um zu sehen ob es in den Raum passt. 😉 Das reicht vollkommen für die Platten und ist sogar kostenlos.
Eine weitere gute und vor allem platzsparende Variante ist Laminat. Auch hier seit ihr wieder auf einen netten Mitarbeiter im Baumarkt angewiesen. Ich bin schon lange um ein ganz bestimmtes Laminat herum geschlichen. Als ich dann gesehen habe, das ein Paket angerissen ist, habe ich nachgefragt ob die Bretter auch einzeln zu verkaufen sind. Und tatsächlich habe ich nur 2 EUR für ein Brett bezahlt. Und schwer sind sie auch nicht. Ich liebe sie. Und jetzt schleiche ich immer mal wieder im Baumarkt umher und schaue nach angerissenen Laminatpackungen. Denn die sind auch beim „lagern“ platzsparend. Als ich die dunklen Laminatbretter noch nicht hatte, habe ich meist ein großes schwarzes Tuch verwendet oder Schieferplatten. Denn auf einem schwarzen Hintergrund kommen die Farben besonders schön zur Geltung.
Da sind wir auch schon bei dem nächsten Material: Stoff! Der nimmt auch nicht viel Platz weg und waschen kann man ihn auch, wenn mal etwas daneben gegangen ist. Es gibt sogar Stoff mit Holzmuster (z.B. verwendet bei dem Kartoffelsalat oder Bruschetta). Sehr praktisch. Aber auch schöne Tücher können auf Fotos gut aussehen. Und davon habe ich wirklich einige 😉
Aber auch alte Holzbretter könnt ihr super verwenden. Ich habe aus meiner Studienzeit noch ein altes Lattenrost übrig. Es besteht lediglich aus Holzleisten und ist mit einem Band zusammen getackert. Die will ich dann noch weiß lackieren und schon habe ich den nächsten neuen Hintergrund. Denn einen schönen weißen Hintergrund habe ich bisher noch nicht. Zumindest nicht aus Holz.
Hin und wieder habe ich aber auch mal das Bedürfnis etwas komplett frei zu stellen. Und auch für fast schattenlose Foto´s ist ein Fotowürfel super geeignet. Ich gebe zu, dass ich manchmal etwas zu faul bin, den Würfel und die Fotolampen aufzubauen. Aber es lohnt sich.
Zum Schluß nützen Euch die ganzen Unter- bzw. Hintergründe aber nichts, wenn das Licht nicht mitspielt. Und bei uns in der Wohnung habe ich leider keinen Fensterplatz vor dem ich einen Tisch zum fotografieren stellen kann. Und im Herbst bzw. Winter ist das Tageslicht sowie zu schwach. Also habe ich mir noch 2 Fotolampen gekauft. Somit kann ich meine Fotos machen, wenn ICH Zeit habe und nicht wenn die Sonne mal Lust hat zu scheinen. 😉
Und wenn Ihr jetzt noch einen sehr verständnisvollen Mann wie ich habe, der nur schmunzelt, wenn ich das Wohnzimmer mal wieder in ein Fotostudio verwandele und manchmal sogar auch den Assistenten spielt, dann steht Euren Foodfoto´s nichts mehr im Weg. 🙂
Ich hoffe Euch hat mein kleiner Ausflug in die Foodfotografie gefallen. Und im nächsten Beitrag gibt es dann auch wieder etwas zu Essen. Versprochen 🙂
Eure Katrin