Als ich das Rezept „Wirsingrouladen mit geröstetem Gemüsebulgur und Champignon-Bier-Sauce“ in der Zeitschrift „Veggie!“ entdeckt habe, war ich gleich begeistert und wollte es ausprobieren. Nur eben mit ein paar Veränderungen. Der Bulgur wurde durch Quinoa ergänzt, welches ich ein paar Tage zuvor das erste Mal gegessen habe und es sofort mit zu meinen aktuellen Lieblingszutaten gehört. Dann habe ich mich aber daran erinnert, dass ich vor ca. 10 Jahren mal versucht habe Kohlrouladen zu machen. Und glaubt mir das war alles andere als einfach. Denn diese Kohlblätter und ich hatten keinen guten Start. Im Gegenteil – ich bin bald ausgerastet!
Geduld gehört ja nun nicht gerade zu meinen Stärken 😉 und keine Ahnung was ich damals falsch gemacht habe aber diese verfl… Weißkohlblätter waren so „rutschig“, dass das Einrollen von Hackfleisch quasi unmöglich war! Jede Roulade ist mir also schon in der Hand wieder auseinander gefallen, bevor sie auch nur im Ansatz die Form einer Roulade erreicht hat. Das Ergebnis damals waren dann 2 mühsam geformte Rouladen und der Rest des Kohls wurde klein geschnitten und angebraten. Natürlich gab es seit dem nie wieder Kohlrouladen. Außerdem mochte ich schon als Kind lieber nur die Hackfleischfüllung. Den Kohl habe ich meiner Schwester gegeben und sie mir ihre Hackfleischfüllung. Zumindest war das so als meine Omi immer welche gemacht. Liebste Omi – deine Kohlrouladen waren einfach die Besten!
Bei all diesen schlechten Erinnerungen an meine ersten Kohlrouladen lag die Frage natürlich nah, ob es mir mit den Wirsingrouladen auch so gehen soll. Und soll ich Euch was sagen? Das mit dem Wirsing und mir hat super harmonisiert und das Kohlrouladentrauma habe ich somit auch überwunden! Das Beste an diesem Rezept war allerdings die Sauce (ich hoffe das nimmt der Wirsing mir jetzt nicht übel ;-)). Einfach der Hammer! Also wer keine Wirsingrouladen mag, der muß auf jeden Fall die Sauce probieren. Denn die ist schnell gemacht und passt auch super gut zu Fleisch.
Nun aber zum Rezept:
Ihr benötigt für 4 Personen:
1 Bund Suppengrün
100 g Quinoa
900 ml Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer
1 Bund Petersilie
8 große Wirsingblätter
1 EL Pflanzencreme
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
500 g braune Champignons
2 EL Olivenöl
1 EL Tomatenmark
1 EL Zucker
300 ml Schwarzbier
1 TL Speisestärke
Und so wird´s gemacht:
Die Möhren und den Sellerie schälen und mit einem Mixer klein hacken oder fein würfeln. Den Lauch halbieren, waschen und ebenfalls klein hacken oder würfeln.
Quinoa in einem Sieb abwaschen und dann mit 300 ml Brühe aufkochen. Insgesamt muss Quinoa 20 Minuten kochen und dann noch mal 5 Minuten quellen. Nach 8 Minuten habe ich dann die Möhren und den Sellerie zum Quinoa gegeben und nach 15 Minuten den Lauch. Nachdem der Quinoa ausgequollen ist, die klein gehackte Petersilie dazu geben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Den Backofen auf 220 Grad vorheizen. Die Wirsingblätter in kochendem Salzwasser 5 Minuten kochen und in kaltem Wasser abkühlen lassen. Die Blätter dann zwischen Küchentüchern abtrocknen lassen. Bei jedem Blatt den harten Strunk herausschneiden und die Füllung auf die Blätter verteilen. Die Blattseiten jeweils links und rechts über die Füllung einschlagen und zu Rouladen einrollen. Diese dann mit der Schnittstelle nach unten in eine gefettete Auflaufform legen und 200 ml Gemüsebrühe angießen. Im heißen Ofen auf der mittleren Schiene 25 Minuten garen.
Die Zwiebel und den Knoblauch fein würfeln und zusammen mit den in Streifen geschnittenen Champignons in einer Pfanne im heißen Olivenöl goldbraun anbraten. Das Tomatenmark und den Zucker unterrühren und den Zucker karamellisieren lassen. Mit Bier ablöschen und offen 8 Minuten kochen lassen. Nun die restlichen 400 ml Brühe angießen und 3 Minuten offen kochen lassen. Die Speisestärke mit 1 EL Wasser glatt rühren und in die kochende Sauce einrühren. Die Sauce noch ca. 1 Minute weiter kochen lassen und dann mit Salz und Pfeffer würzen.
Die Wirsingrouladen aus dem Ofen nehmen und zusammen mit der Sauce servieren.
Mal schauen was ich dieses Wochenende kochen werde, denn wir haben nichts besonderes vor, was somit bedeutet, dass ich ganz viel Zeit in der Küche verbringen kann. 🙂
Ich wünsche Euch ein zauberhaftes Wochenende
Eure Katrin